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Zwei Jahre nach dem UN Food Systems Summit veranstalteten die Global Donor Platform for Rural Development und das Shamba Centre for Food & Climate ein offizielles Side Event auf dem UNFSS+2. Diskutiert wurde, wie Geldgeber und öffentliche Mittel kontinuierlich daran arbeiten können, die Wirkung ihrer Investitionen zu erhöhen, um die SDGs zu erreichen und die Ernährungssysteme zu verändern.
Dieser Artikel wurde zuerst auf der Donor Platform Website veröffentlicht.
Zur Aufzeichnung der Veranstaltung .
Die Teilnehmenden der Veranstaltung tauschten Erfahrungen über ihre gemeinsamen Bemühungen aus, Finanzierung zukünftig katalytischer zu gestalten, um echte Fortschritte bei der Beseitigung des Hungers zu erzielen. Sie diskutierten die folgenden Fragen:
Tristan Armstrong, Co-Vorsitzender der Donor Platform, berichtete, dass die globale Gemeinschaft im Jahr 2021 aufgefordert wurde, die Investitionen in die Transformation der Ernährungssysteme deutlich zu erhöhen. Diese Erhöhungen belaufen sich auf einen Betrag von 330 Milliarden US-Dollar pro Jahr, wie im Ceres 2030 Report beschrieben. Es gibt zahlreiche Verfahren zur Schätzung der ODA-Finanzierung für Ernährungssysteme. Einigkeit herrscht darüber, dass die derzeitigen Beträge bei etwa 20-30 Milliarden US-Dollar pro Jahr liegen. Tristan Armstrong betonte, dass mutige Maßnahmen, Risikobereitschaft und die Schaffung neuer Partnerschaften notwendig sind, um die Finanzierungslücke zu schließen.
Wir müssen aus den Erkenntnissen lernen, die bereits vorliegen.
Tuleen Alkhoffash, Senior Partnership Officer, International Fund for Agricultural Development (IFAD), beleuchtete die Mischfinanzierung zur Senkung des Geschäftsrisikos und zur Mobilisierung von Investitionen des Privatsektors. Sie erläuterte Mechanismen wie Garantien, die von Multilateral Development Banks (MDBs) für die Kreditvergabe von Geschäftsbanken an kleine und mittelständische Unternehmen bereitgestellt werden. Garantien dienen als Absicherung gegen Kreditausfälle bei Kreditgebern, die als risikoreich gelten (häufig Frauen oder Menschen in ländlichen Gebieten). Sie ging auch auf den Einsatz von Anreizzahlungen ein, bei denen ein Kredit aufgenommen wird, welcher aufgrund der Art des Kredits (z.B. umweltfreundlich, energiesparend) Anreize erhält. Cashback-Anreize werden auch von MDBs durch Zuschüsse von Geldgebern gewährt.
Hans Hoogeveen, unabhängiger Ratsvorsitzender bei der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO), würdigte die Erklärungen der UNFSS+2-Bestandsaufnahme über das Einrichten einer neuen Finanzarchitektur sowie die Bemühungen vieler, einschließlich der Weltbank, um Datensysteme zur Finanzierung der Transformation von Ernährungssystemen. Hans Hoogeveen wies darauf hin, dass Daten zwar von entscheidender Bedeutung sind, die Länder aber wissen, was sie in ihre Ernährungssysteme investieren. Die Bemühungen der Weltbank und des IMB sind der Schlüssel zur Erschließung von umfangreichen Investitionen des Privatsektors durch Risikofinanzierung.
Christopher Wayne, Associate Director Investing in Agriculture bei Acumen, erläuterte das Geschäftsmodell zur Investition von langfristigem Kapital, um kleine und mittelständische Unternehmen zu stärken. Dieser Ansatz verbindet die Stringenz privater Märkte mit der Flexibilität und dem sozialen Anspruch der Philanthropie. Wayne gab Beispiele für die Verwendung von langfristigem Kapital zur Unterstützung von Investitionen, deren Erträge dann in neue Investitionen und damit verbundene Kosten zurückfließen.
Lizard Earth, ein Kakaoanbieter in Sierra Leone, hatte Schwierigkeiten mit ineffizienten agroforstwirtschaftlichen Praktiken und Lieferketten. Earth entwickelte ein Geschäftsmodell, das auf einem 365-tägigen klimaresistenten landwirtschaftlichen Schulungsprogramm für Landwirt*innen basiert. Es umfasst ein Fermentations- und Trocknungszentrum auf Gemeindeebene sowie eine zentrale Verarbeitung und Verwaltung. Dieses Modell hat den Landwirt*innen geholfen, besseren Kakao anzubauen und zu einem höheren Preis zu verkaufen, wodurch sich die Wertschöpfung für die Kleinbäuer*innen veränderte. Die Bäuer*innen meldeten eine Einkommenssteigerung von mindestens 3o Prozent und 97 Prozent berichteten von einer verbesserten Lebensqualität.
EthioChicken, ein ursprünglich in Äthiopien ansässiges Geflügelunternehmen, versorgt Kleinbäuer*innen mit krankheitsresistenten, produktiven Hühnern, die unter lokalen, ländlichen Bedingungen leben. Im Jahr 2014 investierte Acumen 500.000 US-Dollar in das Unternehmen, das zu diesem Zeitpunkt 600.000 Hühner pro Jahr verkaufte. Heute verkauft das Unternehmen 600.000 Hühner pro Woche und hat in andere Länder expandiert, darunter Kenia, Ruanda und Uganda. Christopher Wayne schloss mit den Worten:
Wir brauchen Unternehmer*innen mit großen Ideen, die große Schritte wagen – und sie brauchen langfristiges Kapital, um bereit zu sein, Risiken einzugehen.
Tshewang Dorji, Spezialist für Klimawandel bei Global Environment Facility (GEF), wies auf die Zusammenhänge zwischen der Finanzierung von Klima- und Ernährungssystemen hin, damit nachhaltige Lebensmittelsysteme, die sich positiv auf die Natur auswirken, widerstandsfähig sind und die Umwelt weniger belasten, eine sichtbare Wirkung vor Ort erzielen. Der Least Developed Countries Fund (LDCF) der GEF verwaltet Zuschussmittel zur Unterstützung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in 46 am wenigsten „entwickelten Ländern“, von denen 66 % in Afrika liegen. Im Rahmen dieser Vier-Jahres-Strategie werden 20 Millionen US-Dollar pro Land in vier thematischen Schwerpunktbereichen bereitgestellt: (1) Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und Gesundheit, (2) Wasser, (3) Frühwarn- und Klimainformationssysteme und (4) naturbasierte Lösungen. Tshewang Dorji wies auf die Synergien der Finanzierung von Klima- und Ernährungssystemen hin und erklärte, dass "jeder dieser vier Themenbereiche hängt eng mit dem zusammen, was im Bereich der Ernährungssysteme geschieht."
Iris Krebber, Leiterin der Abteilung Ernährungssicherheit, Land und Landwirtschaft und leitende Beraterin im Foreign, Commonwealth and Development Office (FCDO), betonte die Bedeutung von Transparenz bei Mischfinanzierungen und die Vereinbarkeit der Ziele der verschiedenen beteiligten Parteien.
Wenn wir Kleinbäuer*innen helfen wollen, in ihre Zukunft zu investieren – und zwar über die nächsten fünf Jahre hinaus – müssen wir uns darüber im Klaren sein, was ihnen wirklich nützt und was eine Fehlanpassung verhindert. All diese Dinge müssen auf dem Tisch liegen, müssen geprüft werden, müssen vereinbart werden, bevor Investitionsentscheidungen getroffen werden, und sie müssen von einer soliden Überwachung begleitet werden.
Sie betonte auch die Bedeutung der Risikominderung bei Investitionen und der Nutzung von Geberzuschüssen, um Finanzmittel des Privatsektors zu gewinnen.
Die Redner*innen der Veranstaltung betonten übereinstimmend, wie wichtig es ist, die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor zu verstärken, das Risiko von Investitionen zu verringern und kleine und mittlere Unternehmen wiederzubeleben, um eine umfassende Transformation der Ernährungssysteme zu erreichen.
"Business as Usual" wird nicht ausreichen.
Oshani Perera, Mitbegründer des Shamba Centre for Food & Climate und Moderatorin der Veranstaltung, betonte abschließend die entscheidende Rolle von "Vertrauen, Zusammenarbeit und der systemischen Verbindung zwischen den Anbietern von Philanthropie, Kapital und Risikogeld", um einen sinnvollen Wandel zu bewirken.
Erfahren Sie mehr über die Zusammenarbeit des GDPRD mit dem Shamba Centre im Bereich der nachhaltigen Finanzierung von Lebensmittelsystemen und darüber, wie Geldgeber, internationale öffentliche Fonds und philanthropische Organisationen ihre Finanzierung wirkungsvoller gestalten und als Katalysator für die Verwirklichung von SDG 2 dienen können. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, um an den Interviews und der Arbeit teilzunehmen.
Hier finden Sie den Originalartikel.
Das Side Event wurde von der Global Donor Platform for Rural Development und dem Shamba Centre for Food & Climate mitorganisiert und fand am 24. Juli 2023 statt.
CONTACT | GDPRD
Maurizio Navarra, Sekretariatskoordinator bei der Global Donor Platform for Rural Developmentmaurizio.navarra@donorplatform.org